Tag 27 – 05.06.2018 – Zion Narrows

2014 war meiner erster Besuch im Zion National Park. Damals wollte ich unbedingt die Narrows sehen und lieh mir deshalb bei der Outfitters entsprechend Neopren-Socken und diese festeren Schuhe aus. Heute dachte ich mir “ach was, die brauchst du nicht”. Kleine Story hierzu:

Ich weiß nicht wie es heute ist, aber die damaligen Neopren Socken waren so sehr am stinken, dass ich 2 Tage lang stinkige Füße hatte, obwohl sie damals 2014 abends im Hotel lange in einer wunderbar heißen Badewanne wusch. Es war echt ein grauenvoller modriger Gestank. Deshalb wollte ich heute darauf verzichten. Ob die Socken heute immer noch so stinken oder es damals einfach nur alte oder schlecht gereinigte waren, weiß ich nicht. Die Ausrüstung gibt es übrigens hier bei den Outfitters: https://www.zionoutfitter.com/

Mit meinem Selbstverständnis packte ich morgens also meine Sachen ein, inklusive meiner eigenen Neopren-Schläppchen mit Sohle. Die Nacht hatte ich außerhalb von Springdale auf einem größeren Parkplatz verbracht und hatte entsprechend mies geschlafen auf dem Fahrersitz. Für 06:30 Uhr fuhr ich in den Park und stellte mich am Visitor Center auf den Parkplatz, machte dann aber nochmal ein wenig Power-Napping. Ich war nicht ganz so gewillt mich wirklich früh aus dem Auto zu bequemen und war daher dann erst “spät” am Shuttle Bus. Das war ein brutaler Fehler.

Satte 40 Minuten stand ich mit Hunderten anderen Leuten in der Schlange in der prallen Sonne. Ich ärgerte mich direkt als ich die Schlange sah…”wärst du fauler Sack doch nur mal aufgestanden”. Aber ok, die Leute verteilen sich ja im Park – nicht jeder wird zu den Narrows wollen….

Um 9:15 Uhr kam ich endlich an die Reihe und nahm im Bus Platz. Um 9:50 Uhr kam ich am Temple of Sinawava an und lief sofort los. Um 10:15 Uhr war ich dann bereits am Eingang zu den Narrows angekommen.

Zion Narrows Hike

Das Wasser erschien mir heute höher als 2014. Mit meinen normalen Schuhen konnte ich also nicht hinein – die würden nicht mehr trocken werden vor dem Rückflug. Also zog ich die Stiefel aus und zog die Neopren-Schlappen an, so wie geplant. Man kann ganz gut in ihnen laufen, aber wie das auf den vielen Steinen in den Narrows sein wird, würde sich zeigen.

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Zion NP: Riverside Walk
Riverside Walk
Zion NP: Riverside Walk
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Um 10:25 Uhr lief ich los. Dass meine Einschätzung “nicht jeder würde zu den Narrows wollen” dann völlig falsch war, merkte ich bereits am Eingang. Viele blieben zwar dort stehen und wollten nicht in die Narrows laufen, aber die Mehrzahl der Leute ging doch hinein. Entsprechend sah das dann wie folgt aus:

Riverside Walk
Zion Narrows: unweit des Trailheads

Ohje ! Dass die Besucherzahlen des Zion seit der Utah Kampagne “Visit Utah” und “Find Your Park” explodiert ist, wusste ich ja schon vorher. 206 als ich ich den Zion besuchte bereits voller als 2014. 2017 ließ ich ihn links liegen. Dass es aber unter der Woche (wir haben heute Dienstag) in den Morgenstunden so voll sein würde, hätte ich wahrlich nicht erwartet. Folglich nahm ich den Tag in den Narrows auch so wie er eben kam. Da wo es ging versuchte ich ein bisschen besser zu fotografieren (mit Filter usw.), meist ging es aber nicht und somit sind es gewöhnliche schöne Reportagen-Fotos.

Zion Narrows
Zion Narrows
Zion Narrows
Zion Narrows: …shit, gibts hier Freibier ?????
Zion Narrows
Zion Narrows: so sah es oft aus…

Dass ich hier heute gescheite Fotos ohne Leute im Bild machen kann, hatte ich bereits abgehakt. Das dürfte nicht klappen. Aber nun gut – ich lief natürlich weiter – denn neben tollen Fotos die man hier machen kann, sind die Narrows aber auch ein Ort in dem man unheimlich viel Spaß haben kann, allein schon wegen dieser unbeschreiblichen Schönheit.

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Auch in den folgenden rund 2 Stunden in denen ich flussaufwärts unterwegs war, war ich nie alleine. Es gab zwar immer wieder mal Stellen in den Narrows an denen es ein wenig ruhiger war, aber allein war man nie. Und dann gab es eben auch die Stellen wo sich die Leute dann stauten und man sich vorkam wie auf einem Jahrmarkt. Da ich vor 4 Jahren an einer Stelle beim Überqueren des Flusses ins Wasser fiel – besser gesagt mich einmal komplett reinsetzte und bis zur Brust im Wasser saß – kehrte ich damals danach um da es doch recht kühl wurde und nicht viel Sonne im Canyon war die meine Klamotten hätte trocknen können.

Somit kam ich nicht bis zur Orderville Junction, dort wo sich die Narrows und der Orderville Canyon treffen. Bis hier hin sind es 2.6 Km im Fluss. Heute wollte ich zumindest bis dort hin laufen.

Zion Narrows
Zion Narrows
Zion Narrows
Zion Narrows: eine etwas ruhigere Stelle
Orderville Gulch
Zion Narrows: kleiner Drop im Orderville Gulch

Zion Narrows: Wendepunkt Orderville Canyon

Ich schaute nur kurz in den Orderville Canyon hinein. Auch viel weiter im normalen Teil der Narrows wollte ich nun nicht mehr gehen. Es war nun Mittag, rund 12:30 Uhr und die Sonne stand nun teilweise gnadenlos im Canyon. Die Canyonwände wurden zu stark angestrahlt um richtig gute Fotos zu machen. Dazu kam dass es nun ziemlich schwül wurde – Sonne und Wasser – die Kombination führte zu einer ständig beschlagenen Brille und eben einem beschlagenem Objektiv.

Zion Narrows
Zion Narrows: Unweit der Orderville Junction
Zion Narrows
Zion Narrows: Huch…wer ist das denn ?

Obendrein kam dazu dass ich den Hinweg mit den Neopren-Schlappen gerade so überstanden hatte. Das war eine sau bescheidene Idee von mir, denn die vielen Steine im Flussbett in der Kombination mit dem doch recht dünnen Profil der Schlappen führte zu erheblichen Schmerzen an meinen Zehen und am Fußballen. Ich entschied mich also nun sehr gemütlich den Weg zurück zu laufen. Im Grunde hatte ich Glück dass ich mir in den Schlappen an den Steinen und Wackern die Stehen gebrochen habe.

Zion Narrows
Zion Narrows
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Was ich heute morgen als “voll” bezeichnete hatte nun nochmals andere Dimensionen angenommen. An einigen Stellen war es nun derzeit voll und laut dass man hier kaum verweilen wollte. Irgendwie vermieste mir das auch das Feeling und die Experience hier in den Narrows. 2014 war dies einfach schöner und ruhiger. Hier konnte ich Fotos machen ohne dass mir jemand ins Bild lief und es war auch ruhig ! Hier mal ein Foto aus 2014 – so sah das fast immer aus – kaum Leute:

2014 in den Zion Narrows
Zion Narrows
Zion Narrows: Hohe Felswände auf dem Weg zurück zum Start

2 Stunden und 21 Minuten brauchte ich von der Orderville Junction bis zum Eingang der Narrows. Ich war am Ende heilfroh wieder raus zu sein. Meine Füße schmerzten, die Sonne machte sich stark bemerkbar – es war richtig heiß geworden, weit über 30 Grad. Am Eingang schnürte ich wieder meine normalen Schuhe. Ein Handtuch hatte ich ja zum Glück eingepackt um meine Füße zu trocknen. Es war ein sau gutes Gefühl nicht mehr auf den Steinen laufen zu müssen – das stabile Fußbett der Stiefel war eine Wohltat. Ich brauchte aber dennoch recht lang bis zum Bus Stop. Erst kurz vor 15:30 Uhr war ich dort – fast eine halbe Stunde für den 1 Meile langen Weg.

Zion Narrows
Zion Narrows: Endlich am Ziel…oder besser gesagt am Anfang
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Zion Narrows: Squirrel Nr. 1464637271

Was nun ?

Angekommen am Visitor Center (der Bus war gerammelt voll) brachte ich meinen Rucksack in den Wagen und schaute danach kurz im Visitor Center vorbei um zu schauen was ich an Souveniers kaufen könnte. Da ich bereits vor 2 Wochen hier war, war nicht mehr viel übrig was mich interessierte. Ich fuhr also nach Springdale um ein Paar der Gift Shops abzuklappern. Hier wurde ich dann auch fündig mit 2 Shirts, ein paar Postkarten und Kühlschrankmagneten.

Danach ging ich gerade die Straße hinüber zu Zion Pizza & Noodles und bestellt mir eine große Salami-Zwiebel Pizza zum to-go, denn ich musste hier leider noch weg. Mein Weg sollte mich noch bis hoch nach Cedar City führen – also rund 57 Meilen nördlich vom Zion. Hier hatte ich mir ein Hotel reserviert um den morgigen Tag ideal bestreiten zu können da die Stadt deutlich näher an dem Ort liegt wo ich hin möchte im Vergleich zu Hurricane oder St. George.

Die 57 Meilen gingen schnell von der Hand. Die Pizza war noch bevor ich in Cedar City ankam bereits verputzt. Den Nachmittag nutzte ich dazu den Wagen vom Müll zu befreien und meine Koffer soweit möglich vorzupacken. Bevor es dunkel wurde nutzte ich aber die Gelegenheit und sprang in den Pool.


Daten zu diesem Tag

gefahrene MeilenDiverse + Springdale nach Cedar City

GESAMT:

70 Meilen (112 Km)

70 Meilen (112 Km)
gelaufene MeilenZion Narrows (in/OUT)

GESAMT:
5.2 Meilen (8,4 Km)

5.2 Meilen (8,4 Km)