Tag 19 – 28.05.2018 – Arches National Park – Tag 1

Memorial Day Weekend und es war Montag. Also weiterhin viel los überall in Utah. Aus dem Grund machte ich mich heute noch früher auf den Weg. Um 6:45 Uhr klingelte mein Handy um mich wach zu rütteln. Da ich die ersten beiden Tage hier in Moab im Arches National Park tagsüber verbringen wollte, war langes Ausschlafen keine Option heute, denn der Park wird auch heute sehr voll werden.

Nachdem mein Zelt abgebaut und sicher verstaut war fuhr ich nach Moab um eine der Tankstellen anzufahren. Ohne ein Frühstück to go wollte ich nicht in den Park denn dort gibt es nirgends eine Option sich mit Essen oder Getränken einzudecken. Einige Meilen später also hielt ich ein großes Sandwich mit Schinken und Käse, sowie ein Paar flaschen eiskalter Erfrischungen in den Händen und machte mich von Down Town Moab auf den Weg in den Park. 

Rund 20 Minuten vor 8 Uhr fuhr ich über die Schwelle des Park Eingangs. Noch waren keine Ranger bei der Arbeit. Den Park kann man die ganze Nacht über befahren – die Eingänge sind nicht gesperrt. Da sich innerhalb des Grenzen des Arches NP der Devils Garden Campground befindet, kann der Park natürlich nicht nachts geschlossen werden. Viele Camper kommen erst spät abends oder nach Einsetzen der Dunkelheit von ihren Touren zurück.

Arches National Park – Scenic Drive

Meine Zeit wollte ich heute definitiv gut einteilen da mir bereits am frühen Vormittag der Verkehr im Park bewusst war und ich nicht lange auf Parkplatzsuche gehen wollte. Vor allem am hinteren Teil des Parks der den Devils Garden beherbergt kommt es immer wieder zu massiven Parkplatzproblemen. 

Arches NP Scenic Drive - Blick auf "The Organ"
Arches NP Scenic Drive – Blick auf “The Organ”

Meine ersten Stopps hatte ich bereits nach wenigen Meilen auf dem Scenic Drive. Die Park Avenue ließ ich links liegen und fuhr die Haltebuchten am dem La Sal Mountains Viewpoint an. Hier entstanden in schönem Morgenlicht die ersten Fotos von “The Organ”. Dieser Blick in das erste Stück des Parks ist einfach wundervoll. 

Arches NP Scenic Drive - Blick auf "The Organ"
Arches NP Scenic Drive – Blick auf “The Organ”

Mein Tagesplan ließ mich jedoch nicht lange verharren – weitere Stopps legte ich so direkt nicht mehr ein, denn ich wollte direkt in Richtung Devils Garden fahren. Bis jetzt war die Anzahl der Besucher im Park noch überschaubar. Nach rund 25 Minuten kam ich am Parkplatz zum Skyline Arch Trail an. 

Arches NP Scenic Drive - Balanced Rock
Arches NP Scenic Drive – Balanced Rock

Skyline Arch Trail

Der Skyline Arch ist ein kleiner Arch in einer recht hohen Felswand. Der Trail beginnt direkt am Parkplatz und ist gerade einmal gut 300 Meter lang (one way). Man läuft also keine 5 Minuten um einen tollen Arch zu sehen. 

Skyline Arch
Skyline Arch

Von der andere Seite des Arches (vom Devils Garden Campground aus) kann man über Felsen sogar in den Arch hinein klettern. Das kurze Vergnügen mit dem Skyline Arch gefiel mir sehr gut – ein guter Start in den Tag. Es war nun ca. 8:45 Uhr und es war bereits sehr warm. Weiter ging es direkt auf den Campground. Dort parkte ich am Resthouse um von hier aus den Loop zum Broken Arch zu laufen.

Broken Arch Trail

Ein weiterer schöner Trail den ich 2016 bei meinem ersten Besuch im Arches NP ausgelassen habe. Bei nur 2 Tagen kann man leider nicht immer alles abklappern, ein wenig Schwund ist immer. Aber wenn man einem die Region gefällt ist ein zweiter Besuch praktisch vorprogrammiert 🙂

Broken Arch Trail - Devils Garden Campground
Broken Arch Trail – Devils Garden Campground

Rund 260 Meter geht es auf feinstem Sand auf dem Broken Arch Trail entlang grüner Büsche, ehe sich der Weg teilt. Rechts geht es den normalen Weg weiter, links mit ein wenig mehr Gekraxel zum Tapestry Arch, der am Trailhead wie zu sehen ist nicht beschrieben wird. Aber ein kleines Schild weist auf den Arch hin. Also… Bitte links abbiegen.

Nach nochmals ca. 250 Metern, die jedoch ein wenig beschwerlich sind da man über Bäume, Felsen und über eine ziemlich abschüssige Sandstone Ebene hinüber muss, gelangt man an den Tapestry Arch. Nach diesem kurzen Stück bis hier hin war ich heilfroh über Schatten. Die Temperaturen hier in Moab hatte ich extrem unterschätzt. Ich legte mich auf den kühlen Fels und ließ einige Minuten die Seele baumeln. Mit dem Sandwich und einem kalten Wasser ließ ich es mir doppelt gut gehen. 

Tapestry Arch
Tapestry Arch

Nach einer viertel Stunde ging es weiter. Kaum in der Sonne erinnerte ich mich wie schön es gerade im Schatten war. Jeden größeren Baum nutzte ich um mich in dessen Schatten ein wenig zu entspannen.

Mittlerweile war ich auch wieder auf dem eigentlichen Trail zum Broken Arch. 900 Meter geht es nun auf dem feinen Sand durch eine wunderschöne Landschaft – typisch Arches und “Moab” eben. Immer schön auf dem Trail entlang kam ich nach 10-15 Minuten am Broken Arch an. 

Broken Arch ...und ich
Broken Arch …und ich

Die nächste Pause – dieses Mal ein wenig länger. Auch hier genoss ich den Schatten, doch ich war nicht allein. Daher musste ich ein wenig warten um meine Fotos machen zu können.

 

Hinter dem Arch ging es dann weiter – besser gesagt – durch ihn hindurch. nach 400 Metern kann man sich nun überlegen wie man den Loop weiter läuft. Links geht es zum Sand Dune Arch über eine eher langweilige Ebene in praller Sonne. Rechts geht es durch einen tollen Canyon in typischer Arches NP-Anmutung der zurück zum Campground führt (wo ja mein Wagen stand). 

Da der Sand Dune Arch auch vom Parkplatz am Scenic Drive schnell besucht werden kann, entschied ich mich für den Weg durch den Canyon zurück zum Auto. 

Broken Arch Trail - Canyon
Broken Arch Trail – Canyon

Ist man durch das kleine Stück Canyon hindurch hat man einen tollen Blick auf den Campground von oben. Die letzten hundert Meter spurtete ich mich ein wenig da ich plötzlich recht dringend für kleine Wanderer musste. Nach der Notdurft hielt ich vor dem Resthouse meinen Kopf unter den Wasserhahn um mich abzukühlen. Das tat wirklich gut. Der Wagen hatte sich nun gehörig aufgeheizt. Einsteigen und los fahren war nicht gerade das angenehmste. Die Klimaanlage lief wieder auf Hochtouren. 

Broken Arch Trail - Blick auf den Campground
Broken Arch Trail – Blick auf den Campground

Vom Campground aus ging es zurück auf den Scenic Drive. Mittleweile war der Parkplatz zum Devils Garden bereits rappel voll. Auch am Parkplatz zum Sand Dune Arch sah es nicht gut aus – aber ich fand zum Glück einen Platz. Wenn ihr eine Karte am Eingang bekommt (Wenn = ihr bekommt definitiv eine sofern ihr sie nicht ablehnt) könnt ihr sehen wo ihr überall parken könnt und wo die Hightlights zu finden sind. 

Sand Dune Arch

Der Sand Dune Arch ist ein kleiner Schnellschuss – denn auch hier muss man gerade einmal 300 Meter zurücklegen. Der Arch ist in einer der Felsformationen (Canyons) versteckt. Wer sich fragt wie man ihn finden soll – kein Problem – immer den Heerscharen nach ! Wer sich fragt woher der Arch seinen Namen hat ? Nun ja….man sieht es am Boden ganz gut. Der Weg zum Arch gleicht einer nicht all zu steilen Sanddüne, der Sand ist absolut fein und nicht ganz so tief wie ich es bereits an anderer Stelle dieses Jahr erlebt hatte.

Sand Dune Arch
Sand Dune Arch

Dass es nun bereits früher Vormittag war merkte ich vor allem an den vielen Besuchern – am Sand Dune Arch war man definitiv nicht allein. All zu sehr überzeugend fand ich den Arch aber in dem Fall auch nicht. Die Sonne stand nicht gut und ich hatte kein passendes Weitwinkelobjektiv dabei um hier richtig gut unterhalb des Arches fotografieren zu können. Wie gesagt – ein Schnellschuss. Rein und wieder raus. 

Ein Abstecher nach Moab

Da es mir nun im Park zu voll war entschied ich mich nach Moab zu fahren. Ich hatte schon ein Paar Tage kein WiFi mehr gehabt und wusste nicht was so los war. Zudem brauchte ich eine Pause von der Sonne. Ich hielt auf dem Weg im Visitor Center und schaute mich ein wenig um, fragte die Ranger wie die Streckenbeschaffenheit zu den Klondike Bluffs sei. Diese hatte ich für den morgigen Tag eingeplant. 

Arches National Park - Visitor Center
Arches National Park – Visitor Center

Zu meiner Überraschung war Marshall da. Marshall war vor 2 Jahren der Tour Guide bei meiner Fiery Furnace Tour hier im Arches National Park. Als ich ihn ansprach meinte Marshall “hey, i know you somehow”. Ein lustiges 10 Minuten Gespräch mit ihm entstand und er erklärte mir einiges über ein Paar Wanderungen außerhalb des Parks – die Region kennen die Ranger wie ihre eigene Westentasche. Wer wissen möchte wer Marshall ist – hier gehts zu meinem Fiery Furnace Bericht: KLICK MICH

Für weitere Informationen besucht ihr am besten das Ranger-led Program des Arches NP: Ranger led Program

Danach ging es nun aber nach Moab hinein – im örtlichen Restaurant mit dem großen gelben ‘M’ gibt es gutes freies WiFi…. und natürlich etwas zu futtern. Dumm nur, dass ich als ich meine Mails checkte, dann sah dass mir die Lufthansa meinen Flug gecancelt hatte. Eigentlich sollte ich von Las Vegas aus direkt nach Zürich und dann nach Frankfurt fliegen. Da aber von Las Vegas aus alle Abend-Flüge nach Zürich gestrichen wurden, bot man mir einen Flug am Vortag an. Problem nur, dass ich dadurch einen kompletten Urlaubstag verlieren würde und zudem noch in Zürich satte 9 Stunden hätte warten müssen. Das war mir eindeutig zu dumm.

Ich schickte der Lufthansa direkt eine Email . Dass man auf eine Antwort in der Regel vergebens warten würde war mir da noch nicht bewusst. Ein bisschen gefrustet und mit gestillten Hunger ging es dann wieder rein in den Arches NP. 

Arches National Park – zweiter Teil

Die Zeit die ich in Moab nun vertrödelt hatte, spielte mir nun nicht unbedingt in die Karten, denn es zog nun anscheinend schlechtes Wetter auf. Rings herum um Moab zogen sehr dunkle Wolken auf. Hallo ???? ich muss heut Abend zelten – Regen kann ich nicht gebrauchen.

An den Wolken rund um den Balanced Rock kann man gut sehen was dort so im Anmarsch war. Es war bereits rund 16 Uhr. Der Balanced Rock ist ein weiteres tolles Highlight des Parks das sich direkt von der Straße aus mit nur wenigen Schritten bestaunen lässt. Aus dem Grund ist hier aber auch immer viel los. Bewusst wollte ich aber heute einige andere Highlights auslassen da der Besucherandrang wirklich enorm war. 

Da die dunklen Wolken auch sehr toll aussahen neben den vielen roten Felsen fuhr ich noch zum Fiery Furnace Overlook. Von hier aus sah das alles noch viel besser aus. Fiery Furnace ist ein riesigen Labyrinth in dem man mit Permit herumlaufen kann. Man kann aber auch die bereits erwähnten Routen mit Ranger Guide buchen (was ich für weitaus sinnvoller halte da man dabei auch sehr viel über die Natur hier im Arches NP lernt). 

Gewitterwolken über dem Fiery Furnace
Gewitterwolken über dem Fiery Furnace

Für einen weiteren Hike konnte ich mich heute nicht so recht entscheiden. Lust ja – Blick zum Himmel, nein. So saß ich nachdem ich am Fiery Furnace meine Fotos im Kasten hatten eine Weile im Wagen, klappte den Sitz nach hinten und entspannte eine Weile ehe ich dann doch entschied es für heute zu belassen. Ich fuhr daher zum Devils Garden Campground um meine Campsite für die Nacht vorzubereiten. 

Devils Garden Campground

Einer der tollsten National Park geführten Campgrounds in Utah ist mit Sicherheit der Devils Garden. Gelegen in mitten der faszinierenden Felsformationen ist dieser Campground wahrlich sehr begehrt. Ich war früh dran mit dem Buchen – ein Paar Minuten später und für die Tage wären wohl alle Plätze bereits vergriffen gewesen. Aber ich hatte Glück. 

Devils Garden Campground
Arches National Park – Devils Garden Campground

Beim Campground Host meldete ich mich an und bezog meine Site. Der Host war nicht wirklich weit von mir entfernt. Generell hatte ich eine Site ausgewählt die nicht all zu weit vom Resthouse entfernt war. 

Mit meiner Site war ich sehr zufrieden. Das Zelt war rasch aufgebaut. Das Zelt sah toll aus vor den Bäumen, Büchen und Felsen im Hintergrund. Da war ich wirklich auf die Nacht gespannt. 

Meine Campsite
Meine Campsite

Ich hatte schon eine Weile nach der Kati Ausschau gehalten. Kati sollte eigentliche eine Campsite etwas weiter unterhalb von mir haben. Bisher konnte ich sie aber noch nicht entdecken. Kati war 2017 meine Rettung was die verspäteten Koffer anging, da sie am Düsseldorfer Flughafen nach meinem Gepäck nachfragte und die Transport wohl merklich vorantrieb.

Blick in Richtung La Sal Mountains
Blick in Richtung La Sal Mountains

Doch plötzlich seh ich Kati auf meine Campsite zukommen. Wir begrüßen uns herzlich und quatschen direkt einen Moment. Eigentlich war sie aber auf der Suche nach dem Campground Host um auch den Check-In durchzführen und sich anzumelden. Nach weitem weiteren Plausch verabreden wir uns zum Ranger Program an diesem Abend im Amphitheater unweit meiner Campsite. 

Ein richtig schöner, gemütlicher Abend mit einer sichtlich nervösen Rangerin für die es der erste Vortrag hier war. Aber sie hat das interessante Programm über die Nachttiere hier im Arches NP gut gemeistert. Gegen 21 Uhr war das Programm zu vorbei. 

Ranger Programm im Amphitheater
Ranger Programm im Amphitheater

Wir gingen zurück zu unseren Campsites. Ich machte dann noch ein Feuerchen an. Meine Vorgänger hatten mir freundlicher Weise Brennholz übrig gelassen, das nutzte ich nun natürlich aus. Gekocht habe ich heute nichts mehr – Nachos mit Dip reichten mir irgendwie und so lümmelte ich gemütlich vor dem Feuer.

Kleine Info am Rande: Der Feuerring wird heiß. Es ist nicht so ratsam Plastik-Schuhe wie Crocs auf den Ring-Rand aufzulegen. Ich spreche da nun aus Erfahrung 🙂

Campsite mit Lagerfeuer

Campsite mit Lagerfeuer
Campsite mit Lagerfeuer

 


Daten zu diesem Tag

gefahrene MeilenWillow Flat Campground > Devils Garden Campground
Devils Garden Campground > McDonalds Moab >
McDonalds Moab > Devils Garden Campground

GESAMT:

28.6 Meilen (46 km)
23.4 Meilen (37,6 km)
23.4 Meilen (37,6 km)

75.4 Meilen (121,2 km)

gelaufene MeilenSkyline Arch Trail
Broken Arch Trail
Sand Dune Arch Trail
Diverse

GESAMT:
0.41 Meilen (0,66 km)
1.66 Meilen (2,67 km)
0.34 Meilen (0,56 km)
0.62 Meilen (1 km)

3.03 Meilen (4,89 km)