
Früh morgens ging es für mich und Thomas, denn der Esel nennt sich immer zuerst, am 10. Mai zum Flughafen in Frankfurt. Die Tage und Wochen zuvor waren für mich mit meinem ganzen Gepäck mehr Aufwand, denn ich musste ja wieder die gesamten Camping-Utensilien unterbringen. In einen Koffer bekam ich dieses Mal nicht alles rein – somit musste ein zweiter Koffer her. Dank Thomas, der im selben Flugzeug Business Class flog, konnte ich meinen zweiten Koffer kostenlos über ihn aufgeben. Und das beste – im Gegensatz zu 2017 – dieses Mal kein British Airways und auch kein Flug mit Zwischenstopps. Es ging direkt von Frankfurt nach Los Angeles an der Westküste der USA. Anreise
Wo es genau hingehen soll erfährst du hier in der Übersicht: Reisebericht 2018
Der Flug
Am Flughafen ging alles sehr flott, das Anstehen an den Terminals um die Koffer aufzugeben ging schnell von der Hand. Der Security Check danach war ebenso recht schnell, keine 20 Minuten mussten wir warten. Das hatte ich 2014 auf meinem ersten Flug in die USA mit der Lufthansa ab Frankfurt auch bereits anders, deutlich anders, erlebt. Aber alles lief gut. Wir hatten daher noch einige Zeit am Flughafen zur Verfügung ohne uns hetzen zu müssen. Kurz nach 10 Uhr begann unsere Reise mit einem A340 der Lufthansa in Richtung USA.

Der Flug war für mich ganz ok. Ich wette, Thomas in der Business ging es auch ganz gut. Hashtag Luxuprobleme ! Mein Platz war ziemlich gut – linke Seite, am Fenster, neben mir nur ein Sitz und dazu noch direkt an der Küche und direkt bei den Toiletten, die man in diesem Flugzeugtyp im Untergeschoss findet. Es war auch äußerst praktisch da ich die netten Flugbegleiterinnen auch schnell rufen konnte wenn ich Durst hatte. Ich saß neben einer Dame mit der ich erst ins Gespräch kam als wir über die Staatsgrenze der USA von Norden aus flogen. Davor war der Flug eine Mischung aus schlafen und Filme gucken, wobei zu meinem Erstaunen das Schlafen ziemlich gut klappte.
Die Flugroute war eine mir bisher unbekannte, denn wir flogen weit über den Norden, eine riesige und steile Schleife, um am Ende nahezu senkrecht die USA nach Los Angeles zu überfliegen. Das war fantastisch, denn wir flogen über eins meiner Ziele für den Roadtrip in Kanada nächstes Jahr, den Banff National Park in Alberta. Die Berge waren noch stark mit Schnee bedeckt, was meine Reisepläne vorsorglich definitiv in den Juni driften lässt. Aber den überwiegenden Weg des Fluges sah man nur gleißendhelle weiße Wolken, soweit das Auge reichte. Und so auch nachdem wir die Grenze zu den USA überflogen. Kaum waren wir über die Grenze geflogen wurde es wieder langweiliger wieder eine massive Wolkendecke den Blick auf die Landschaft verwehrte. Anreise
Zu meiner Freude verzogen sich die Wolken aber recht schnell als wir über die Staatsgrenze von Kalifornien kamen – und, das Beste – wir überflogen Lake Tahoe und die gesamte Westflanke der Sierra Nevada. Was für ein Ausblick auf den Lake Tahoe, auf den Mono Lake. Die noch teils schneebedeckten Berge der High Sierra, der Tioga Pass und – glasklar unter uns – das Yosemite Valley mit dem Half Dome. Den Rest der Fluges ging es noch über die weiten Ebenen und Landwirtschaftsgebiete westlich der Sierra bis nach Los Angeles, mit einem atemberaubenden Überflug über Downtown L.A. Ok – durchatmen, Whooooozaaa. Ja ! Der Flug und die Aussicht war echt der Wahnsinn.
Die Landung in Los Angeles
Pünktlich landeten wir am LAX Airport und waren ziemlich schnell an der Immigration. Ich war ein wenig unentspannter als Thomas, die letzten 1-2 Stunden waren ein wenig hart – die Hummeln im Hintern wurden immer schlimmer. Zu unserem Glück ging die Immigration für uns recht fix, obwohl wir zunächst einige Runden zwischen den Absperrbändern drehten und wirklich viele Leute auf dem Weg zu den Officers waren. Als wir die Menschenmenge sahen dachte wir erst “ohje“, aber bisher war es bei mir immer so – es war immer viel los, aber es ging immer ratzfatz. Wir waren an der Reihe, ab an die Terminals, das Prozedere hinter sich bringen und dann den By-Pass nach links zu den freundlichen Herrschaften von der Border Control. Die Schlange bei den Herrschaften die einen Connecting Flight hatten war stattdessen viel größer. Abermals, wie schon auf meinen 4 Einreisen in die Staaten, ging die Kontrolle mit ein wenig Small Talk sehr schnell. Einzig und allein wollte der freundliche Herr wissen wann wir wieder (endlich ?! :-)) abhauen und was wir in den USA wollen. Die letzte Frage die sich mir nun noch stellte: haben es meine Koffer hier nach L.A. geschafft oder ging wieder etwas schief ? Die Antwort: JA !
Alles hatte geklappt und ich war zunächst beruhigt. Wir machten uns auf zu den Shuttle Bussen die einen zu den Rental Car Firmen bringen. An den Shuttle Stops warteten wir eine ganze Weile auf den Bus der uns zum Budget Rental Car Center bringen sollte, gefühlt waren da schon 4 Mal Alamo, 2 Mal Hertz und alle anderen bereits auch an uns vorbei gefahren – nur Budget dauerte und dauerte. Bis jetzt war es die längste Wartezeit. Dies sollte sich bei Budget am Rental Car Center dann ändern, denn hier hieß es Nummer ziehen und in die Schlange stellen. Und sonderlich schnell war das Personal jetzt nicht …. Entgegen unserer Erwartung war es in L.A. recht ‘frisch’ – für L.A. Verhältnisse natürlich. 23 Grad zeigten die Temperaturanzeigen. Anreise

Der entscheidende Fehler
Ja, trotz dieser bisher wirklich guten Anreise machten wir heute tatsächlich noch einen Big Mistake ! Denn von L.A. sollte es noch heute nach Las Vegas gehen. Es war bereits nach 15 Uhr, das Anstehen bei Budget hat uns etwas mehr als eine Stunde gekostet. Wir machten uns also sofort auf den Weg. Ich muss gestehen – der Fehler geht zu 49% auf meine Kappe. Denn meine App gab mir ja den Weg nach Las Vegas vor. Doch hatte ich mir die vorgeschlagene Strecke nicht komplett angesehen, sondern bin davon ausgegangen dass die nördliche Route über Santa Clarita und Barstow die richtige sein sollte. Die App wählte jedoch die Route quer durch L.A., über Downtown, bis nach San Bernadino, nach Barstow und weiter nach Las Vegas. Kurz nach 15 Uhr….quer durch L.A. War doof, merkste selbst, ne? Anreise

Den Stau hatten wir zwar irgendwie erwartet, aber nicht so extrem. Wir kamen wirklich kaum voran. Nach 2 Stunden waren wir nicht einmal durch Downtown L.A. hindurch. Nach einer kurzer Pause bei In-N-Out Burger und der Hoffnung dass der Stau sich gelichtet hat, ging es dann in den umliegenden Ortschaften weiter, denn der Stau war immer noch zu präsent. Wir schlugen uns also bis nach Azusa (östlich von Pasadena) durch und gelangten auf die Historic Route 66, die uns dann nahezu kerzengerade bis nach San Bernadino führte – hier floss der Verkehr zumindest, auch wenn etliche Ampeln im Weg waren. Die Zeit die wir vom Rental Car Center bis nach San Bernadino brauchten – unfassbar – gefühlt sind wir kaum voran gekommen. Die App zeigte unseren Standpunkt immer noch nach 4 Stunden im Großraum Los Angeles an.
Von San Bernadino aus ging es anschließend flüssiger voran. Und dennoch hatten wir noch rund 3 Stunden Fahrt vor uns. Ich baute nach und nach ab – Thomas fuhr den Wagen. Als Fahrlehrer ist er sowas irgendwie gewohnt, aber ich fand es schon ziemlich brutal, für kürzere Zeit nickte ich hin und wieder weg und schnarchte vor mich hin. Fahrerwechsel wollte er ja nicht…. Um kurz vor 22 Uhr nahmen wir dann die ersten Lichter von Las Vegas war, der Lichtstrahl der Luxor Pyramide war in der Ferne am Nachthimmel zu sehen. Die Dunkelheit hatte uns schon vor längerer Zeit geschluckt – es war aber ein unglaublich schöner Sonnenuntergang kurz vor Barstow.

Um kurz nach 22 Uhr waren wir endlich am Ziel. Die Klimaanlage, die auf maximum stand, hatte mich und alles was an mir dran ist schön runtergekühlt, leichte Halsschmerzen machten sich bemerkbar. Wir machten noch schnell ein Paar Besorgungen (Getränke, Knabberkram) für den Abend und für den morgigen Tag und checkten dann im Tropicana Hotel ein. Auf gescheite Fotos mit der Kamera in Las Vegas hatte ich heute definitiv keine Motivation mehr übrig. Die Anreise überbrückte ich ausnahmslos mit dem Smartphone. Völlig fertig fielen wir in die Betten … die ersten Grüße nach Hause erfolgten prompt, es war in Deutschland bereits früher Morgen.
Und eins bleibt zu sagen:
NIE WIEDER von Los Angeles nach Las Vegas am Tag der Landung ! Lessons learned !
Warte ! Bist du nicht im September von Los Angeles zum Joshua Tree National Park gefahren und bist auch erst nach mehr als 5 Stunden angekommen, und sagtest solch einen Satz nicht auch da bereits ? 🙂
Die Daten zu diesem Tag
gefahrene Meilen | Los Angeles nach Las Vegas | 281 Meilen (452 Km) |
gelaufene Meilen | Flughafen Frankfurt Flughafen LAX Hotel Tropicana | 1.6 Meilen (2,4 Km) |