
Ich ließ mir am heutigen Morgen etwas mehr Zeit, da ich nicht wirklich für Fahrtstrecke vor mir hatte und somit auch mehr Zeit zum Wandern und Fotografieren einplanen konnte. Vom French Beach Campground sollte es heute lediglich bis Port Renfrew gehen. Oder anders ausgedrückt – knapp 52 Km westwärts entlang der Küste Vancouver Islands.
Da ich auf diesem Campground leider nur ein Plumpsklo hatte, konnte ich eine frische Dusche heute vergessen. Naja… wat solls. Katzenwäsche tut es auch. Nach der nun am zweiten richtigen Wandertag obligatorische morgendliche Schüssel mit frischen Obst, ging es auch schon los.
Sandcut Beach
Erste Station für den heutigen Tag war der Sandcut Beach, nicht mal 7 Km vom French Beach Campground entfernt. Leider spielte das Wetter nicht so recht mit. Der Nebel der gestern Abend hereinzog, als ich noch in East Sooke auf dem Trail unterwegs war, war auch heute noch da. Über der Nebeldecke waren aber auch dicke graue Wolken zusehen. So recht sah es nicht nach Sonnenschein aus.
Na ? wird sich mein Glück von gestern heute ins Negative umkehren ? Ich parkte den Wagen am Jordan River Regional Park, packte meine Wertsachen ein und lief das kurze Stück durch den Wald. Leider wird oft vor Diebstahl an den Trailhead gewarnt. Wertsachen sollte man tunlichst nicht offen liegen lassen. Da ich aber das tolle Fach unterhalb der Matratzen hatte, konnte man gaaaanz tief unten drin dann doch bisschen was verstecken. Smartphone, Geldbeutel usw. und Kamera ging natürlich mit in den Rucksack.

Mit knapp 380m Fußweg ist der “Trail” recht kurz um den Kieselstrand Sandcut Beach zu erreichen. Und schon stand ich am ersten Strand meiner Reise. Auch wenn es kein Sandstrand war, es war ein Strand. Ein rauer Strand. Ich schaute mich ein wenig um und versuchte die ersten stimmungsvollen Fotos mit dem Nebel und den dunklen Wolken einzufangen.


Sinnbildlich für Strände an der Pazifiküste sind die vielen angeschpülten Baumstämme. Diese kommen entweder von VI’s Küstenlinie und stürzen ins Meer und werden mit der Strömung abgetrieben, oder sie stammen hier auf VI vom gegenüberliegenden Olympic National Park. An etlichen Stränden findet man wahrlich riesige Bäume, nahezu ganze Wälder an “Treibholz” das angespült wurde.

Ich orientierte mich vom Trail aus nach links und lief rund 500m auf dem Kieselstrand entlang. Ziel war es einen kleinen Wasserfall AM STRAND zu besuchen. Ich hasse eigentlich Sand und Strände. Aber nicht minder schlimm fand ich das Laufen auf dem kleinen und großen Kieselsteinen.
Tsja… und wie bereits der liebe Bernd mir vorhersagte bzw. mich schon vor Anreise darauf hinwies…. der Wasserfall war weniger ein Wasserfall als ein Rinnsal. Recht enttäuscht. Leider war es auch nicht das beste Licht um hieraus etwas anständiges zu machen. Viele der Wasserfälle auf VI werden im Laufe des Frühjahrs und Sommers recht trocken. Vor allem auf der Westseite der Insel ist dies meist der Fall. In den höheren Lagen in den Bergen hat man durch Bergseen, Quellen und der Schneeschmelze auch im Sommer noch schöne Wasserfälle.


Dieser hier ist aber ja schon speziell und schön. Ich hatte so tolle Fotos von dem Sandcut Fall gesehen und hatte, dann doch vergeblich, gehofft dass ich solch Fotos auch bekomme. Da kann man nichts machen… Bei idealen Bedingungen und reichlich Wasserfluss hätte man nämlich vor dem Wasserfall große Tümpel sehen können in die das Wasser von oben fällt.
Ich lief nach ein Paar Minuten wieder zurück zum Trail und auch zum Auto und fuhr ein kleines Stück weiter.

Sombrio Beach
Leider musste ich China und Mystic Beach auslassen, da durch Sturmschäden die Trail “under Construction” waren und man nicht wirklich über den berühmten Traumweg “Juan De Fuca Trail” zwischen den beiden Stränden wandern konnte. Ich wollte aber auch nicht jeden einzelnen Strand abklappern – kennt man einen kennt man viele. An VIs Küste hat man sehr häufig diese Art von Stränden. Anders beispielsweise in Oregon und Washington. Im Olympic National Park und entlang der Oregon Coast findet man sehr abwechslungsreiche Buchten und Strände, gespickt mit Seastacks, hohen Klippe, Sand und Stein-Stränden.
Nach 30 Km Fahrt kam ich am Trailhead am Juan De Fuca Marine Trail, angrenzend zum Sombrio Beach, an. Vom Parkplatz aus geht es über einen gut gepflegten Schotterweg hinunter zum Strand. Die Distanz ist kaum der Rede wert (knapp 0.5 Km).

Da ich auch hier auf etwas ganz ganz spezielles aus war, machte ich rasch ein Paar Fotos am Strand wo der Trail auf selbigen mündete und schaute zu dass die rund 900m schnell hinter mich bringen kann. Vom Trail aus hielt ich mich wieder links und lief kreuz und quer über den Strand – nicht an jeder Stelle war es angenehm auf den Steinen zu laufen. Näher am Wasser war es oft zu weich, daher wechselte ich immer wieder vom weichen Untergrund auf die härteren groben Steine.


Auf dem kurzen Stück genoss ich wahrlich die Meerluft. So herrlich ! auch ohne Sonne ! Nach knapp 600m konnte ich dann wieder einige Fotos machen, denn ich musste über interessante Felsen hinweg. Aber ich wollte rasch weiter. Kurz hinter den Felsen, man sieht es auch auf dem zweiten Foto, liegt der Sombrio Beach East Campground. Man kann nicht überall am Strand sein Zelt aufschlagen, denn oftmals reichen die Wellen bei Flut doch sehr weit auf den Strand.


Auf den jeweiligen Campgrounds liegen die Plätze doch etwas weiter weg sodass es kaum Probleme mit der Flut gibt. Von weitem sah ich aber auch schon wonach ich Ausschau halten musste. Aus dem Wald fließt an einer recht kleinen Stelle ein Creek hinaus auf den Strand und ins Meer. Hier war mein Fotospot. Nein…nicht der Creek…. etwas anderes !
Als ich näher an die Böschung heran kam, kamen mir zwei junge Damen entgegen. Beide mit Badetuch bekleidet. Ah, das waren wohl die beiden mit dem Zelt ? Ich fragte zur Sicherheit ob ich hier richtig sei, die beiden meinten nur “oh ja, es ist unglaublich schön”. Jap, ich war richtig ! Ich sollte die beiden später nochmal wiedersehen.
Ich lief also in die Böschung hinein, den kleinen Creek hinauf. Relativ schnell wurde es höllisch glitschig und nass. Ich wollte nicht stets durch das Wasser laufen, suchte mir daher meinen Weg außen herum, was aber sicherlich nicht die sicherste Variante war. Und was soll ich sagen ? mit viel Matsch an den Schuhen und nicht mal 3 Minuten nachdem ich in diesen kleinen Canyon hinein lief, war ich auch schon da, der Sombrio Beach Slot Canyon Fall.

Was ? Slot Canyon ? Wasserfall ? Slot Canyons kennt man doch eher aus dem Südwesten der USA ! Und hier ein Wasserfall ? Ja, genau das !
Ein unglaublicher Fotospot tat sich mir auf. Er ist bei weitem nicht unbekannt. Ich poste zwar an dieser Stelle keine GPS Daten, aber dieser Spot ist weit entfernt von einem “Secret Place”, irgendwann mal, vor Instagram und co, war dieser Spot sicherlich mal ein Geheimnis. Der liebe Bernd und seiner Frau war die dieser Spot bisher auch nicht bekannt. Nach erfolgreicher Begehung soll ich ihm kurz bescheid geben, ob es sich lohnen würde. Und nun ja….das tat es !
Der Eingang des Slots sah schon mega toll aus. Man könnte man meinen steht irgendwo in Thailand und nicht auf Vancouver Island. Aber es war eben VI. Ich baute mein Stativ auf und schaute wie ich das alles hier gut fotografieren kann – denn ganz so viel Weitwinkel hatte ich nicht und ich war mir nicht im klaren ob ich alles gut aus Bild bekomme.


25 Minuten ließ ich mir Zeit für etliche Langzeitbelichtungen und einem Versuch mich ins Bild zu bekommen. Dafür wollte ich aber zwei Fotos machen, eine Langzeitbelichtung um das Wasser glatt zu ziehen und ein normales Foto wo ich ohne Probleme ohne Verwacklung mit drauf war.



“Geflashed” von diesem tollen Slot Canyon mit Wasserfall machte ich mich auf den Weg zurück. Mir kam Eingang zum Slot eine Familie entgegen die auch diesen tollen Spot sehen wollte. Wie man ja auch an den Felswänden auf einigen der Fotos sehen kann, konnten es etliche Leute auch hier nicht lassen ihre dämlichen Namen, Initialien oder sonstwas in den Fels zu ritzen. Wie sehr ich sowas hasse ….
Wenige Minuten später war ich wieder auf dem Strand und machte hier noch einige Fotos. Kam dann aber rasch nochmals mit den beiden Frauen ins Gespräch. Die beiden waren hier seit gestern Nachmittag. Sie waren dabei den gesamten Juan De Fuca Marine Trail in 4 Tagen zu laufen, eine Länge von knapp 47 Km. Sie nutzten das lange Wochenende um den Vatertag. Beide waren aus Vancouver.

Als ich von meinem Plänen für meinen Trip hier im Westen Kanadas erzählte, kamen sie ins schwärmen und gaben mir noch Tips. Dass ich so lange jedoch unterwegs sein konnte, schockte beide etwas. So lange Urlaube an einem Stück sind für Kanadier und auch Amerikaner eher sehr ungewöhnlich. Man stößt jedes Mal auf großes Staunen wenn man sich mit jemanden unterhält.
Nach 15 Minuten Unterhaltung und einer Cola verabschiedete ich mich von Kathy und Sandra und lief in Richtung Auto….. ich hatte noch ein bisschen was vor, heute. Ruhig blieb meine Kamera auf dem Rückweg aber nicht.




Avatar Grove
Vom Sombrio Beach ging es in Richtung Port Renfrew. Ich bog aber kurz vor dem Ort ab und fuhr über die San Juan River Bridge in Richtung Norden. Nicht all zu lang und ich fuhr auf einer Gravelroad weiter. Die Schotterstraße war dabei nicht das Problem, aber die wirklich tiefen üblen Schlaglöcher waren es. Mit dem Jucy Camper hatte ich nicht die gewohnte Bodenfreiheit eines SUV wie auf den Roadtrips in Utah und co. Somit musste ich doch ein wenig vorsichtiger sein, mitunter wegen des Geschirrs hinten in der Küchenzeile. Ich hatte keine Lust auf hunderte Scherben und Pech für die nächsten Jahrzehnte ! Gegen 16 Uhr kam ich in der Grove an, schulterte den Rucksack und das Stativ und begab mich direkt in den nördlichen Teil der Avatar Grove.
Die Avatar Grove ist eine “Hiking Trails Recreation Area” und ist in zwei Teile aufgeteilt. Sie umfasst insgesamt 2.7Km Wanderweg, beide Teile sind im Rundkurs angelegt. Während der südliche Teil der Grove eher eben ist, muss man für den nördlichen Teil einige Höhenmeter überwinden um zum “Main Act” der Grove zu gelangen.
Keine 50 Meter tief im Wald stand ich bereits unter Mammoth Cedars, wirklich…wirklich hohe und mächtige Bäume. Die Grove wurde, und der Gedanke kommt einem ja recht schnell wenn man den Namen ließt, vom weltbekannten Fantasie-Film von James Cameron, “Avatar”. Die Wälder hier ähneln nämlich dem was der Film zeigt, sehr stark. Aber auch der Gewisse Hang und Vergleich zu den Star Wars Filmen, besonders zu “Die Rückkehr der Jedi Ritter”, ist nicht abzustreiten.

Es ging teilweise ganz schön hinauf. Der Trail ist in den meisten Fällen auf Broadwalks aufgebaut, sprich Holzplattformen und treppen. Das macht das Wandern im Wald ein wenig angenehmer, auch wenn es natürlich dennoch ein gehöriges Auf und Ab ist. Mein Ziel war der “Canadas gnarliest tree”, der angeblich knorrigste Baum in Kanada. Nach rund 15 Minuten und etlichen Fotos auf dem nördlichen Trail war ich angekommen.


Ich versuchte ein ein Selfie unter diesem Baum hinzubekommen – naja, ich entschied mich dafür mit dem Rücken zur Kamera zu stehen. Als dann ein Mann mit seinem Sohn am Baum ankam, und ich sah dass der Junge ein U2 Joshua Tree T-Shirt trug, konnte ich kaum anders als mit den beiden ins Gespräch zu kommen. Nach dem netten Plausch machte ich mich 10 Minuten später auf den Weg zurück, ich hatte die beiden ja vom “Entdecken” und fotografieren abgehalten und wollte sie nun nicht weiter aufhalten.

Rund 20 Minuten brauchte ich für diese schöne Runde. Ich hörte die ganze Zeit über einige Stimmen – hier waren dann wohl noch andere Leute unterwegs. Kurz vor dem Ende der Runde überholte ich dann auch die Familie mit ihren 4 Kindern.
Generell ist es hier oben in der Avatar Grove eher ruhig. Um ein wenig zu wandern und abzuschalten also ideal ! Ich beeilte mich nun ein wenig da ich noch etwas anderes vor hatte für heute Abend und fuhr daher zurück in Richtung Port Renfrew.
Abendprogramm in der Botany Bay
Die Fahrt dauerte ein wenig länger als gedacht. Rund eine halbe Stunde war ich von der Avatar Grove aus unterwegs bis zum Botanical Beach Parkplatz. Was ich aber dann hier sah betrübte meine Hoffnungen doch sehr. Oben im Wald war alles super. Weniger Wolken, viel blauer Himmel, Sonne. Hier an der Küste und in der Nähe der Bucht war dichter Nebel. Zumindest konnte man das vom Parkplatz mit einem Blick hinunter zum Meer gut erkennen.

Ich wartete einige Zeit im Auto und überlegte ob es sich wirklich lohnen würde nun dort runter zu laufen. Rund 30 Minuten gab ich den Nebel Zeit sich zu verdünnisieren. Es war nun 18 Uhr. Doch so recht wollte der Nebel nicht mehr verschwinden. Aber ganz auslassen wollte ich das hier nun auch nicht. Ich packte also meinen Rucksack erneut, diesmal mit einem kleinen Snack – Apfel und Bagel – und einer kalten Cola und machte mich dann auf den Weg.
Auf dem Weg zur Bucht konnte ich im Wald zumindest keinen Nebel erkennen. Dafür war es aber im Wald bereits so dunkel dass ich mit dem ISO sehr hoch gehen musste damit ein Foto nicht vollständig verwackelt wäre. Hier mal ein mieses Beispiel. Der Wald an sich, wie so viele Waldabschnitte hier, war toll. Bäume, Farne und Moos wohin das Auge schaute.

Der Weg hinunter in die Bay ist nicht lang. Das ist das wirklich gut hier an der Küste – um Strände und Buchten zu erreichen muss man nicht immer etliche Kilometer laufen. Mit nur rund 1 Km ist der Weg bis Botany Bay sehr überschaubar.
Der Botanical Beach Provincial Park ist bekannt für seine Buchten und die biologische Vielfalt. Nach der Flut kann man in den unzähligen Potholes Seesterne, Algen, Organismen und vieles andere bestaunen und hier auf Entdeckungstour gehen. Aber auch die zerklüfteten Buchten machen diese Provincial Park besonders. Auch für Fotografen gibt es hier viel zu holen. (Botanical Beach PP)

Als ich am Kiesstrand ankam rümpfte ich aber erstmal die Nase. Zum einen stank es hier recht komisch (ich vermute stehendes Wasser erzeugt diese Duftmarke) und der Nebel war ja auch da. Und das sah wahrlich nicht so prall aus was gute Fotos anging…. dachte ich.
Aber hey… was solls. Ich schaute mich erstmal genauer um und legte meinen Rucksack und das Stativ einfach mal ab um mit der Kamera ein wenig spazieren zu gehen. All zu weit weg wollte ich nicht da ich nicht meinen Rucksack aus den Augen lassen wollte. Ich kletterte also ein wenig auf den Felsen herum, suchte nach interessanten Blickwinkeln, Potholes usw.
Zum Glück lagen ja hier einige Dinge herum die man schön in Szene setzen konnte. Doch am meisten reizte mich die etwas größere Felseninsel vor mir, schön mit Bäumen bewachsen. Doch ich hatte es bereits befürchtet, denn mit einem Sonnenuntergang wird das nichts werden. Und gegen die Sonne fotografieren mit dem gleißend hellen Nebel davor – kaum eine Chance auf gute Fotos.
Ich suchte mir also eine Stelle an der ich schön mit der Sonne fotografieren konnte. Meinen Rucksack hatte ich mittlerweile wieder auf dem Rücken und suchte nach DEM Spot. Ich war hier nun übrigen exakt an der Botany Bay. Botanical Beach war ein Stück weiter links von mir, der Küste entlang nach Osten. Man sagt dass Botany Bay die schönere von beiden Buchten sei, was auch der Grund war weshalb ich mich zunächst hier her orientiert habe.
Mit dem Blickwinkel den ich dann fand um die Felseninsel schön ins Bild zu setzen ließ ich mich dann auf einem trockenen Felsen nieder. Rings um mich herum kam das Wasser der Wellen und umströmte den Felsen auf dem ich saß. Ich baute mein Stativ auf, packte etwas zu trinken und essen aus und machte es mir einige ganze Weile gemütlich. Der Felsen war ergonomisch ideal geformt – ich hatte eine sehr schöne fast liegende Position in welcher ich es auch wirklich gut aushalten konnte. Die frische Luft, das Rauschen der Wellen, die Ruhe. Es war einfach genial.
Ich hatte immer wieder das Gefühl dass es aufklaren könnte, denn über der Insel kam immer öfters ein kleines Stück blauer Himmel durch. Hinter mir, in Richtung Sonne, war es jedoch mehr oder wenig mau. Kaum ein Durchkommen für schöne Sonnenstrahlen. Aber… das tolle war, dass sich die Nebelschwaden dennoch unterschiedlich färbten, je nachdem wie viel Nebel die Sonne im jeweiligen Moment verdeckte. Und so bekam ich dann doch noch sehr stimmungsvolle und auch ein wenig farbige Fotos.


Ich blieb noch bis 19.30 Uhr sitzen, hoffte dass es sich nochmal verändert würde. Aber es wurde leider nichts mehr. So recht hatte ich aber auch keine Lust mehr heute noch etwas zu machen, weshalb ich den Botanical Beach ausließ. Ich lief zurück zum Auto.
Auch heute musste ich noch auf Campground-Suche gehen. Aber die Auswahl war hier doch ganz ok. Ich fuhr nach Port Renfrew und schaute was hier möglich war. Ich schaute direkt hinter der San Juan River Bridge auf dem Campground vorbei. Aber der sah aus wie nach einem Bombenangriff – Schlaglöcher ohne Ende und verdammt tiefe zugleich. Das wollte ich nicht machen. Am Pacheedaht Campground fuhr ich ebenso vorbei – aber das gefiel mir dann auch nicht. Blieb noch eine übrig – der Campground am Fairy Lake.
Campground am Fairy Lake
Ab hier machte ich keine Fotos mehr. Der Campground war echt süß. Aber….Und nun – seit gewarnt – Dieser Campground ist das Paradies für alle Mücken auf Vancouver Island. Das Woodstock der Stechmücken. Hier kommen sie ALLE zusammen. Unfassbar ! Nachdem ich mir einfach eine Site ausgesucht hatte und anfing mein Essen vorzubereiten, wurde mir das erstmal bewusst. Denn bei jedem Öffnen der Autotür oder der Heckklappe um an die Küche ran zu kommen, hatte ich wieder neue Mücken im Auto. Ich war kurz vorm Verzweifeln.
Der Campground-Host kam nach einiger Zeit zu mir …. mir schien er hatte schon einige Bierchen intus. Aber er meinte er würde mir jetzt keine Kohle für die eine kurze Nacht berechnen, aber ich sollte zusehen dass ich vor 8 Uhr morgens vom Campground runter wäre. Weil sonst kämen die Ranger der Recreation Site. Sofern ich hier nicht all meinen Dreck liegen lassen und die Site sauber hinterlassen würde, hätte er mich hier heute Abend gar nicht gesehen.
Ok …das war nett 🙂 Wobei der geringe Campground Fee nun wirklich kein Problem gewesen wäre. Ich hatte mir Nudeln gekocht und schlug nun 2 Eier und Kochschinken dazu. Nach ein paar Minuten genoss ich mein leckeres, wenn auch einfaches, Abendessen. Ich konnte zumindest noch eine Weile draußen sitzen und essen. Ohne die lange Hose und das Sweatshirt, die ich beide direkt nach der Ankunft hier auf dem Campground angezogen hatte UND dem Deet Spray wäre ich aber wohl aufgefressen worden. Unfassbar was hier an Mücken unterwegs war. Zumindest das Abendessen und Nachtisch (Pudding) konnte ich in Ruhe genießen. Das Spray stinkt zwar recht stark, aber es ist äußerst wirkungsvoll. Im Verlauf meiner Reise sollte ich noch einige Dosen Deet Spray verbrauchen 🙂
Es war noch leicht hell als ich mich ins Auto verzog und noch ein wenig Musik hörte. In der Helligkeit konnte ich noch nicht wirklich schlafen. Und so ging der nächste Tag meiner Reise mit Bruce Springsteen, einer Cola und ein paar Nacho Chips gemütlich zu ende.
Daten zu diesem Tag
gefahrene Meilen | French BEach Campground > Sandcut Beach Parkplatz > Sombrio Beach Parkplatz > Avatar Grove > Botanical Beach PP > Fairy Lake Campground GESAMT: | 6,7 Km 29,3 Km 26,7 Km 15,3 Km 11,6 Km 89,6 Km |
gelaufene Meilen | Sand Cut Beach Sombrio Beach Avatar Grove Botany Bay GESAMT: | 1,7 Km 3 Km 2,7 Km 2,3 Km 9,7 Km |